Basiszins

Der Basiszins ist der minimale Zins, den ein Anleger auf einem Krypto-Sparkonto üblicherweise in seiner Anlagewährung ausbezahlt bekommt, ohne bestimmte Konditionen erfüllen zu müssen. Dieser Zinssatz beinhaltet weder Zinszahlungen in Lending-Token noch Bonuszinsen oder Dividendenausschüttungen. Im Falle eines Krypto-Kredits ist der Basiszins der Zins, den ein Kreditnehmer üblicherweise für einen mit der entsprechenden Kryptowährung besicherten Kredit bezahlt, ohne bestimmte Konditionen erfüllen zu müssen.

Blockchain

Eine Blockchain ist eine Datenbanktechnologie. Sie ermöglicht die Speicherung von Daten in verschlüsselter Form, wobei es nicht nur eine einzige Kopie der Datenbank gibt, sondern mehrere, die in einem dezentralen und global verteilten Computer-Netzwerk gespeichert werden. Jedes Mal, wenn in der Datenbank eine Änderung vorgenommen wird, müssen alle Kopien der Datenbank verändert werden. Auf diese Weise sind die gespeicherten Daten manipulationssicher, da Dateneinträge immer mit allen Kopien der Datenbank abgeglichen werden müssen. Die Blockchain löst somit ein zentrales Problem der Digitalisierung: Sie macht digitale Daten manipulations- und fälschungssicher.

CeFi

CeFi steht für „Centralized Finance“, auf Deutsch: „Zentralisierte Finanzen“. Zentralisierte Crypto Lending-Anbieter werden von einer zentralisierten Entität wie z.B. einem privatwirtschaftlichen Unternehmen betrieben. Auf solchen Plattformen gibt es meist einen Kundenservice, sie haben einen Unternehmenssitz und müssen irgendwo gesetzlich reguliert sein.

Collateral

Auf deutsch: „Kreditsicherheiten“. Beim Crypto Lending müssen Kreditnehmer Kreditsicherheiten in Form von Kryptowährungen bereitstellen, um sich einen Kredit entweder in Fiatwährungen oder in einer anderen Kryptowährung ausbezahlen zu lassen. Die Höhe der geforderten Kreditsicherheiten im Vergleich zur Kreditsumme unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter und wird durch die Loan-to-Value Ratio vorgegeben. Meist gilt: Je mehr Kreditsicherheiten hinterlegt werden, desto geringer ist der Zins.

Crypto Lending

Auf Deutsch: „Krypto-Kreditvergabe“. Crypto Lending bezeichnet das Verleihen von Kryptowährungen. Die Leihgeschäfte sind in der Regel mit Kryptowährungen besichert, ähnlich wie bei der klassischen Wertpapierleihe. Sparer, die Kryptowährungen für die Verleihung zur Verfügung stellen, erhalten dafür Zinsen.

Crypto Lending Plattformen

Auf Crypto Lending Plattformen finden Nutzer vor allem zwei Angebote: Mit Kryptowährung besicherte Kredite und Krypto-Sparkonten, auf denen Sparer ihre Kryptowährungen zinsbringend anlegen können. Crypto Lending Plattformen sind entweder als CeFi- (“Centralized Finance”) oder DeFi- (“Decentralized Finance”) Plattformen klassifiziert.

DeFi

DeFi steht für „Decentralized Finance“, auf Deutsch: „Dezentralisierte Finanzen“. Dezentralisierte Crypto Lending-Plattformen werden nicht von einer zentralisierten Entität wie z.B. einem privatwirtschaftlichen Unternehmen betrieben, sondern von einem Blockchain-basierten Protokoll, das sämtliche Operationen automatisiert mittels Smart Contracts durchführt. Auch solchen Plattformen gibt es keinen Kundenservice, sie haben keinen Unternehmenssitz und sind nicht gesetzlich reguliert.

Fiatwährung

Eine Fiatwährung ist eine von einer staatlichen Zentralbank emittierte Währung, zum Beispiel der US Dollar, der Euro, oder das Britische Pfund. Der Innere Wert einer Fiatwährung beruht darauf, dass sie als weitläufig anerkanntes, von Regierungen gestütztes, Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel mittel fungieren.

Konditionaler Zins

Sparer können bei manchen Anbietern einen höheren Zins als den Basiszins bekommen, wenn sie gewisse Konditionen erfüllen, zum Beispiel, indem sie sich ihre Zinsen im Lending-Token des Anbieters ausbezahlen lassen oder indem sie ihre Kryptowährungen für einen längeren Zeitraum anlegen. Kreditnehmer können ihren Kreditzins reduzieren, indem sie zum Beispiel in einen Lending-Token investieren oder ihre Zinsen statt in einer Fiat-Währung in einem Lending-Token bezahlen.

Krypto-Kredite

Krypto-Kredite sind Kredite, die entweder in Fiat- oder Kryptowährungen ausbezahlt werden und mit Kryptowährungen als Kreditsicherheit abgesichert sind. Das Verhältnis zwischen der ausgezahlten Kreditsumme und der geforderten Kreditsicherheit wird vom Kreditgeber durch die sogenannte Loan-to-Value-Ratio vorgegeben.

Krypto-Sparkonto

Sparer können auf Krypto-Sparkonten Kryptowährungen anlegen und erhalten dafür Zinsen ausbezahlt. Die Anbieter der Sparkonten nutzen die eingezahlten Kryptowährungen meist, um Kredite an Dritte zu vergeben, und erwirtschaften somit das Kapital, um die Zinsen an die Sparer auszubezahlen.

Kryptowährung

Eine Kryptowährung ist ein Blockchain-basierter Token, der als Zahlungsmittel verwendet werden kann. Man sprich auch von „Payment Token“. Dabei werden die Geldbeträge nicht wie bei Fiatwährungen über das Bankensystem gesendet, sondern über eine Blockchain-Datenbank. Sendet jemand zum Beispiel einen Betrag in der Kryptowährung Bitcoin, dann wird die globale Bitcoin-Blockchain aktualisiert, indem der Betrag beim Sender gestrichen und beim Empfänger hinzuaddiert wird. Im Gegensatz zum Bankensystem erfolgt diese Operation allerdings automatisiert mittels eines Smart Contracts. Da sämtliche Vorgänge manipulationssicher in einer Blockchain-Datenbank gespeichert werden, braucht es auch keine Bank oder einen sonstigen Finanzdienstleister, der die Richtigkeit der Zahlungsströme überwacht.

Lending-Token

Lending-Token sind von Crypto Lending-Anbietern ausgegebene Kryptowährungen. Sie verwenden diese Token zur Finanzierung oder für den Betrieb ihrer Plattformen. Crypto Lending-Nutzer können in diese Token investieren und erhalten dafür bei vielen Anbietern bessere Zinskonditionen.

Liquidierung

Falls ein Kreditnehmer einem Margin Call nicht nachkommt oder die Loan-to-Value-Ratio (LTV) über einen bestimmten Wert steigt (meist liegt dieser Wert zwischen 90 und 100 Prozent), dann hat der Crypto Lending-Anbieter das Recht, die Kreditsicherheiten des Kreditnehmers zu verkaufen („liquidieren“) und damit den Kredit soweit zu tilgen, bis die vorvereinbarte LTV wiederhergestellt ist. Manche Anbieter haben in diesem Fall sogar das Recht, 100 Prozent der Kreditsicherheiten zu verkaufen und den Kredit komplett zu tilgen.

Loan-to-Value Ratio (LTV)

Auf Deutsch: „Beleihungswert“. Die Loan-to-Value-Ratio (LTV) beschreibt das Verhältnis zwischen der ausgezahlten Kreditsumme und dem Wert der als Kreditsicherheiten eingezahlten Kryptowährungen. Die LTV sinkt, wenn der Wert der Kreditsicherheiten steigt oder ein Teil der Kreditsumme getilgt wird. Die LTV steigt, wenn der Wert der Kreditsicherheiten sinkt oder eine höhere Kreditsumme in Anspruch genommen wird. Crypto Lending-Anbieter fordern für einen Kredit meist standardmäßig eine LTV von 50%. Wird eine niedrigere LTV gefordert, muss der Kreditnehmer mehr Kreditsicherheiten hinterlegen und erhält dafür im Gegenzug oft einen niedrigeren Kreditzins. Sollte die LTV einen kritischen Wert übersteigen, zum Beispiel, weil der Marktwert der Kreditsicherheiten sinkt, löst der Kreditgeber meist einen Margin Call aus.

Margin Call

Wenn die Loan-to-Value Ratio (LTV) einen kritischen Wert überschreitet – sprich, wenn der Wert der bereitgestellten Krypto-Kreditsicherheiten sich der Kreditsumme annähert – dann löst der Crypto Lending-Anbieter einen Margin Call aus. Der kritische Wert, bei dem dieser Margin Call ausgelöst wird, unterscheidet sich von Anbieter zu Anbieter und liegt meist bei einer LTV zwischen 60 und 80 Prozent. Bei einem Margin Call wird der Kreditnehmer vom Crypto Lending-Anbieter benachrichtigt, meist per Email, Textnachricht oder Telefon, und dazu aufgefordert, die vereinbarte LTV wiederherzustellen. Das geschieht, indem der Kreditnehmer entweder einen Teil seiner Kreditsumme zurückbezahlt oder weitere Kreditsicherheiten bereitstellt. Meist wird dem Kreditnehmer dafür ein zeitliches Limit vorgegeben, innerhalb dessen die vereinbarte LTV wiederhergestellt werden muss. Kommt der Kreditnehmer dieser Aufforderung nicht nach oder steigt die LTV weiter, dann kommt es unter Umständen zu einer Liquidierung der Kreditsicherheiten.

Shrimp

Shrimps sind Anleger mit kleineren Anlagesummen, während Investoren mit höheren Anlagesummen als Whales bezeichnet werden. Die meisten Privatanleger sind Shrimps. Lending-Zinsen unterscheiden sich häufig abhängig von der Anlagesumme. Üblicherweise sind die die Zinsen für niedrigere Einlagen höher, weshalb die Shrimp-Zinsen attraktiver sind als die Whale-Zinsen. Die genaue Difinition ab wann man Shrimp und ab wann man ein Whale ist, unterscheidet sich von Plattform zu Plattform. Meist bekommt man den Shrimp-Zins bis zu einer festgelegten Grenze und für den darüber hinausgehenden Betrag erhält man den Whale-Zins.

Smart Contract

Ein Smart Contract führt gewisse Operationen automatisiert aus, basierend auf einer Wenn-Dann-Funktion. Wenn ein bestimmtes Kriterium erfüllt ist, löst der Smart Contract automatisiert eine Handlung aus. Beim Crypto Lending können zum Beispiel Kredit-Auszahlungen über einen Smart Contract geregelt werden. Zum Beispiel anhand folgender Wenn-Dann-Funktion: „Wenn der Kreditnehmer 10 Bitcoin als Kreditsicherheit hinterlegt, bekommt er 50 Prozent des aktuellen Marktwertes als Kredit in USD Tether ausbezahlt.“ Solche Smart Contracts kommen insbesondere bei DeFi-Plattformen zum Einsatz.

Stablecoin

Ein Stablecoin ist eine Kryptowährung, deren Wert an einen wertstabilen Vermögensgegenstand gebunden ist, zum Beispiel an eine Fiatwährung, an ein Edelmetall oder an einen Korb aus Immobilien. Dadurch soll die Volatilität der Kryptowährung reduziert werden, wodurch sie als verlässliches Zahlungsmittel verwendet werden kann.

Token

“Token” ist ein Überbegriff für digitale mittels Blockchain-Technologie verbriefte Vermögenswerte. Man unterscheidet vor allem drei Arten von Token: Security Token verbriefen ein Wertpapier. Utility Token verbriefen ein Nutzungsrecht an einer Blockchain-Plattform. Payment Token fungieren als Zahlungsmittel. Der Begriff “Kryptowährung” wird häufig als Synonym zu Payment Token verwendet.

Tokenomics

Tokenomics beschreibt die ökonomische Funktionsweise eines Blockchain-basierten Tokens. Wenn man beim Crypto Lending von der Tokenomics eines Crypto Lending-Tokens spricht, dann meint man damit das Geschäftsmodell des jeweiligen Anbieters und die Renditeentwicklung des Lending-Tokens. Wer in einen Crypto Lending-Token investieren möchte, sollte sich also immer mit der Tokenomics des jeweiligen Anbieters auseinandersetzen.

Whale

Whales sind Anleger mit größeren Anlagesummen, während Investoren mit geringern Anlagesummen als Shrimps bezeichnet werden. Die meisten professionellen Anleger sind Whales. Lending-Zinsen unterscheiden sich häufig abhängig von der Anlagesumme. Üblicherweise sind die die Zinsen für niedrigere Einlagen höher, weshalb die Shrimp-Zinsen attraktiver sind als die Whale-Zinsen. Die genaue Difinition ab wann man Shrimp und ab wann man ein Whale ist, unterscheidet sich von Plattform zu Plattform. Meist bekommt man den Shrimp-Zins bis zu einer festgelegten Grenze und für den darüber hinausgehenden Betrag erhält man den Whale-Zins.

Zinseszins

Man spricht von Zinseszinsen, wenn nicht nur der angelegte Betrag verzinst wird, sondern auch die in der Vergangenheit eingenommenen Zinsen bei der nächsten Zinsperiode in den zu verzinsenden Betrag miteinbezogen werden. Bei einem Zinseszins erhalten Sparer also nicht nur auf ihr Anfangskapital Zinsen, sondern auch auf die zwischenzeitlich gutgeschriebenen Zinsen.